Offizieller Fortuna Düsseldorf FanClub
 

Insights - Althool

Steckbrief

Detlef R. "Althool"                         

Geburtsort: Düsseldorf Kaiserswerth

Wohnort: Düsseldorf Himmelgeist

Geboren: 10.10.1955 in Düsseldorf

Sternzeichen: Waage

Familienstand: Verheiratet, 2 Kinder, 1 Stiefkind

Beruf: CAD-Konstrukteur, jetzt in Rente

Hobbys: FORTUNA Düsseldorf, Hardrock, Classic Rock, 70er Jahre

Mein erstes F95 Spiel: 13.04.1963 FORTUNA - Hamborn 07 0:2

Auswärtsspiel: 02.02.1969 Bonner SC - FORTUNA 1:1

Mein Lieblingsspieler: Sandro Mazzola, Günter Netzer, Reiner Geye

Mein Hassspieler: Hannes Linßen, Hans Krankl, Toni Woodcock, Timo Werner, Kevin Großkreutz

Unverzichtbar: Meine Frau, Familie, FORTUNA , Gute Freunde Virus 95, Stammkneipe

Verzichtbar: Geißböcke, Doofmund, FC Meineid, Streifenesel, Ostholland, Bazis, Pils, Oktoberfest, Volksmusik und Ballermann.

Da war ich dabei: F95-Aufstiege 66/72/04/09/12 und 2018, F95-Pokalsiege 79 u. 80, Pokalendspiele 78 u. 79 in Basel, neue Rheinstadioneröffnung am 12.09.1972 u. 10.09.2004  

Da war ich nicht dabei: F95 Aufstieg 1995, Relegation in Berlin 2012, Aufstieg Dresden 2018

Lieblingsessen: Pizza, Muscheln, Nudeln

Lieblingsgetränk: Alle Düsseldorfer Altbier-Hausbrauereien, Asbach Fertig

Meine Vorsätze: Gesund bleiben, alles für die Familie zu tun und solange wie es irgend möglich ist zu unserer FORTUNA zugehen. 

Mein Motto: FORTUNA DÜSSELDORF, alles andere ist NUR Fußball!!!!


Fortuna Story

Infiziert vom Virus Fortuna Düsseldorf

Es war ein wunderschöner sonniger Samstag, dieser 13.04.1963.  

Mein Vater kam gerade in den Genuss der 40 Std.-Woche nach dem damaligen Motto:

„SAMSTAG GEHÖRT VATI MIR“.

Und so nahm mich mein Vater an die Hand und wir zogen nach dem Essen los in Richtung Rheinstadion. Der Weg führte von der Alten Landstraße zur Grenze Kaiserswerth / Lohausen. Kurz hinter der alten B8 (Niederrheinstraße), was für mich mit 7 Jahren eine natürliche Grenze bedeutete, begann eine neue wunderbare Welt.

Alle 100 m stand ein italienischer Eisverkäufer mit seinem 3-Rädrigem Räbbelchen und rief Lauthals „Gelati Motta, Gelati Motta“. So steigerte sich die Aufregung  als  wir uns dem altehrwürdigem Rheinstadion näherten.

Dann der erste Blick ins weite Rund, der sattgrüne Rasen eingefasst von einer breiten Aschenbahn. Faszinierend. Unser Stehplatz war neben dem Marathontor mit Blick auf den FORTUNA-Anhang der damals in der Nordkurve stand. 6.000 Zuschauer waren vor Ort.

Nun gut, die Tore fielen auf der verkehrten Seite und FORTUNA verlor 0:2 gegen Hamborn 07.  

Aber was dann nach dem Spiel geschah ist heute unvorstellbar. Die FORTUNA-Fans verbrannten ihre eigenen Fahnen. Das konnte ich damals und auch heute nicht verstehen. Damals war es wohl so üblich nach schlechten Leistungen so seinen Unmut zu zeigen.

Dies war im nach hinein gesehen wohl der Auslöser meiner Liebe zur FORTUNA.  

Gespickt war die Mannschaft u. a. mit so Fußballgrößen wie Jupp Hellingrath, Hermann Strachitz, Hillmar Hoffer, Peter (Pumpen) Meyer sowie Manni Krafft, der später auch Trainer der Fortuna wurde. Trainer der Saison  62/63 war bei uns kein geringerer als Jupp Derwall, der später Trainer der deutschen Nationalmannschaft wurde.

Im Sommer 1963 wurde die Bundesliga gegründet, leider ohne unsere FORTUNA, wohl auch wegen der schlechten Platzierung der Vorsaison, Platz 16.

Obwohl mich mein Vater noch 2x zu den Bundesliga Heimspielen der Streifenesel (MSV) mitgenommen hat, war mein Drang zur FORTUNA nicht mehr aufzuhalten.

Eine wunderbare Fügung, die ich keine Sekunde meines Lebens bereut habe.

Danke nochmals Vater.


Fortuna Story II

Auswärts mit und wegen Fortuna Düsseldorf

Tatort: Klemensplatz-Kaiserswerth, Samstag der 02.02.1969.

Die Röcke kurz, die Haare lang, Blumen sowie Flausen im Kopf und samstags hatte man auch noch Schule. Unser Siggi kam auf die Idee, lass uns mal ne Auswärtsfahrt machen und unsere FORTUNA unterstützen. Kurz um ab nach Bonn in den Sportpark Nord. 2 Mark pro Nase Hin und zurück.

1:1 gesehen, ohne besondere Vorkommnisse, es gab ja noch keine Erlebnis orientierte Fußballszene. Man fuhr zusammen mit den ölnern ins Westfälische, zusammen war man stark.

Dies sollte sich aber schnell ändern.

Ab  Sommer 1971 war Fortuna endlich wieder in der Bundesliga. 2 Jahre später stand nicht nur ein Budde (Klaus) auf dem Platz sondern auch ein Budde (Detlev) R.I.P. neben dem Platz.

Am Sa., 26.05.1973 hieß es, auf nach Oberhausen. Schlau wie zehn Doofe, förmlich die Cleverness in Reinkultur nahmen wir die D-Bahn (heute U79) nach Duisburg. Von dort aus weiter zum OB-Bahnhof und ab ins Niederrheinstadion mit der großen runden Uhr als „Wahrzeichen“. Das wunderschön sonnige Wetter wurde nur getrübt durch die stille Post, es hieß, dass auf einem Bahnsteig des Oberhausener Bahnhofs ein FORTUNA Fan mit einem Messer attackiert wurde. Dazu später mehr.

Wahrscheinlich kann man sich das heute kaum vorstellen, wie es damals abging. Vor dem Spiel liefen ein paar Jungs von uns mit einer Fortunafahne zum Anstoßpunkt, breiteten die Fahne aus, knieten sich davor und huldigten, wie in Mekka dem FORTUNA Fußballgott. Allahen nannte man es.

Fanbetreuung gab es nicht und so kam es in jeder Halbzeitpause zu verbalen und körperlichen Auseinandersetzungen (O.T.Scharmützel). Platzstürme wurden teilweise geduldet und falls der Heimverein Einwände hatte, kam die Försterei mit ihren scharfgemachten Schäferhunden oder wie später bei den Grotifanten mit Riesenschnauzern. All das ist heutzutage unvorstellbar.

Ja, leck mich inne Täsch, wir gewannen das Auswärtsspiel mit 3:0. Tore durch 2x Geye und einmal Schulz. Im Nachhinein gesehen war es wohl der Anfang des glorreichsten Jahrzehnts unserer Fortuna.

Nach dem Spiel ab zum OB-Bahnhof, rein in den Holland-Wien Express. Wer Glück hatte bekam einen Platz im Gepäcknetz, wie gesagt, die Schäferhunde. Es hieß, wir sind alle ohne Halt in 20 Minuten im schönen Düsseldorf. Jetzt hatte sich die stille Post wohl bewahrheitet. Einer von uns ist von einem südländisch aussehenden Mann mit einem Messer schwer verletzt worden. Ab da war Ausnahmezustand. Im Zug wurde jeder attackiert der irgendwie südländisch aussah. Ein Ruck, die Notbremse tat ihren Dienst. Der Zug kam in der Nähe des Kalkumer Bahnhofs zum Stehen. Raus aus den Wagons, denn die Försterei würde nicht lange auf sich warten lassen. Die einen rannten Richtung Tiefenbroich und die anderen u. a wir in Richtung Kaiserswerth. Der Kalkumer Wald half uns unentdeckt zu bleiben und nach 2 Stunden Fußmarsch über Stock und Stein kamen wir unverletzt in Kaiserswerth an.  Ein paar Alt und Asbach-Fedisch im „Domhof“ hatten wir uns „verdient“.

Ja es war schon damals viel los. Unser Glück war wohl das die Försterei noch nicht so gut ausgestattet war wie heutzutage.

Für mich war es der Anfang von vielen, vielen Auswärtsfahrten über die letzten 5 Jahrzehnte verteilt.

Danke an alle Auswärtsfahrer, damals und heute und auch an die, die nicht mehr unter uns weilen.

Wir waren immer eine Einheit. Auch deshalb, FORTUNA THE BEST, F.CK THE REST.


Fortuna Story III

Alleingang für Fortuna Düsseldorf

Heutzutage schon in Vergessenheit geraten ist, das man bis 2011 noch Wehrpflichtig war.

Nun muss man sagen, dass es bis Mitte der 80er Jahre es ja nicht einfach war, sich vor der Wehrpflicht zu drücken.

Speziell in den 70er Jahren gab es nur die Möglichkeiten nach Westberlin zu ziehen
(wer will als Düsseldorfer schon nach Berlin) oder zu Heiraten (meistens war man zu Jung).

Also wurde man früher oder später zum Bund zitiert. Meine erste Einberufung 1975, ab nach Stade zu den Fluss-Pionieren, direkt am AKW. Das ging gar nicht. Mein damaliger Chef (RIP) unterschrieb, das ich meine Gesellenprüfung vergeigt habe, was nicht stimmte. Und so kam ich nach Lippstadt zur Stabskompanie und 3 Monate später nach Ahlen in Westfalen.

Am 1.10.1975 begann mein Dienst, so dass ich das komplette Jahr 76 in Ahlen stationiert war.

Ja was hat das alles mit FORTUNA zu tun? Antwort folgt.

Die Saison 76/77 begann für unsere geliebte Fortuna nicht gerade rosig, mit 0:10 Punkten. Dabei hatten wir so große Hoffnung, mit unserem neuen Trainer Dietrich Weise eine gute Saison hinzulegen. Bis dato war jede Mannschaft mit 0:10 Punkten aus den ersten 5 Spielen abgestiegen. Und RWE ist mit 0:10 am Ende auch abgestiegen. Es gab ja nur 2 Punkte pro Spiel zu holen.

Nachdem ich wegen „guter“ Führung erst im Oktober 76 zum Gefreiten gemacht wurde, durfte man zum Dank am Fr. 12.11. den UVD mimen. Mein Bruder feierte seinen 17. Geburtstag und ich saß in dieser Einöde fest. Man hatte ich einen dicken Hals. Was konnte ich tun?

Für FORTUNA stand das Auswärtsspiel in Doofmund an. FORTUNA brauchte meine Unterstützung, ja so war`s, ohne mich läuft gar nichts, bildete ich mir ein. Also auf ging`s Rock `n` Roll. Kurz meinem GVD bescheid gegeben (nochmals vielen Dank an Michael H. aus Gladbeck) und ab ging die wilde Fahrt in BW-Klamotten incl. des goldenen Bandes nach Doofmund zur Bruchbude Westfalenstadion.

Leider bekam ich keine Karte mehr für den F95-Auswärtsblock, also rein in die Gelb-Schwarze-Scheiß Wand. Wir sind FORTUNA, wir können alles, also was sollte mir schon passieren?

Unter Ruhrpottkanaken zu stehen, als gebürtiger Düsseldorfer, ist schon eine Herausforderung!

Scheiß Bier, scheiß Akzent und scheiß Überheblichkeit, was sich bis heute noch gesteigert hat.

Das Spiel ging los mit unserem neuen Mittelstürmer Detlev Szymanek, den wir aus Berlin "retten“ konnten. 36. Min., Flanke von rechts und Detlev macht ein Seitfallzieher vom Feinsten zum 0:1.

Hinein ins Glück. Ich hob ab und all die Zahnlosen glotzten u. sagten: Hömma, wat jibbet zu Jubeln.

Schönes Tor halt. Die beruhigten sich wieder und da kam die Überheblichkeit wieder zu Tage.

„Wir hauen die Düsseldorfer sowieso weg“. Haha. In der 68. Min. machte Wolfgang Seel das 0:2.

Mittlere Weile stand ich woanders und jubelte wieder als einziger in der GS-Scheiß Wand.

Ach wie gerne wäre ich auf der anderen Seiten bei meinen Kumpels im FORTUNA-Block gewesen.

2 Min. später fiel das 1:2 durch Ente Lippens, machte aber nichts, damals konnte FORTUNA noch einen Vorsprung halten.

Nach dem Spiel zurück in die Kaserne. Was erwartete mich wohl da?

Natürlich hatte ich mich unerlaubt von der Truppe entfernt und das als Unteroffizier vom Dienst.

Als ich vor dem Schlagbaumstand ging mir schon die „Muffe“. Das Strafmaß kannte ich nicht genau, nur soviel, das es zu mindestens Bau gewesen wäre mit unehrenhafter Entlassung und Vorbestraft wäre man dann sowieso. So manche Wochenendnächte hatte man ja schon in Zellen verbracht, aber Vorbestraft war man halt noch nicht.

Also ran an die Wache und ganz locker gefragt: „Gibt`s was neues“?

Antwort: „Nichts, aber UVD, wo kommen Sie denn jetzt her“?

Vom Munitionsdepot, Kontrollfahrt war meine Antwort. Alles klar und rein. Hätt jeklappt, ihr Gräten.

Bis heute kann ich nicht verstehen wie man Doofmund gut finden kann. Bin doch nicht automatisch Doofmundfan, wenn ich die Bazis hasse. Eventverein bleibt Eventverein. Basta


Fortuna Story IV

Schei.. Hertha B$E

Es herrschte der kalte Krieg 1976, die Grenzen waren dicht und der F95-Althool war beim Bund. Helmut Schmidt war Bundeskanzler, Ulli Hoeneß verschoss den entscheidenden Elfmeter bei der EM gegen die Tschechoslowakei in Jugoslawien. Auch genannt „Die Nacht von Belgrad“. Während meiner Bundeswehrzeit hatte ich noch öfter wie sonst den Drang unsere Fortuna zu Auswärtsspielen zu Begleiten und entsprechend zu unterstützen. Was nicht immer einfach war. Mit 20 Jahren war ich mitten in meiner Sturm und Drangperiode und das musste raus.

Das Problem waren damals meine kurzen Haare. Dies war in den 70gern kein Standard, ganz im Gegenteil, Lang war angesagt, entsprechend unseren musikalischen Rock-Idolen.

Um nach Berlin zu kommen, musste auf dem Landweg eine Transitstrecke (Helmstedt-Berlin-West) durchfahren werden und diese wurde von der Nationalen Volksarmee der DDR akribisch bewacht. Mit kurzen Haaren war man natürlich im Fokus der NVA.

Nichts desto trotz, obwohl der BW-Standortkommandant von der Reise nach Berlin abgeraten hatte, traf man sich, wie damals üblich, Freitags Abends in der der „Jägerklause“ auf der Immermann Str.  (damals war dort der Busbahnhof). Nach 10-12 ALT ging sie los, die wilde Fahrt.
Der älteste  Fortuna-Fanclub „Fortuna Treu“ hatte einen 30 Personen Bus zusammenbekommen. Die erste Ansage des Busfahrers hieß: Einsteigen und nächster Halt ist Osnabrück. Kurz hinterm Worringer Platz war dann die „Osnabrücker Pinkelpause“. Die Busse hatten natürlich kein WC an Bord. Später mussten, zum Pinkeln, die mitgebrachten Horten-Plastiktüten herhalten. War ein toller Anblick, als auf dem Rastplatz 20 Mann mit einer Plastiktüte in der Hand Richtung Herren-WC wankten. Zum Showdown kam es dann an der Grenzstation. Die hochgestiefelten DDR-Zollbeamten nahmen unseren Bus total auseinander und fanden natürlich, nichts.

Um 6.00 Uhr morgens war dann die Ankunft in Berlin am Bahnhof Zoo. Nachdem wir kurz die dekadenten Gäste des Hotels Kempinski mit ein paar Fortuna-Schlachtgesängen geweckt hatten, dann ein Frühstück zu uns genommen hatten, ging´s in die nächste Kneipe.
In diesem Fall, nach kurzer Suche, landeten wir in der Bleibtreustr. im „Cafe Bleibtreu“. Diese Lokalität gibt es heute noch, wobei der Name „Cafe“  heutzutage passt, damals nicht. Da die Wirtin aus der Düsseldorfer Altstadt stammte, gab es auch Altbier. Um 11.00 Uhr waren die Altbier Fässer gekillt, Fortuna spielte ja. Danach gab es Asbach und Whiskey und dann ab ins eiskalte Olympiastadion.

Die Ränge waren zugefroren am 06. März 1976 und es bestand extreme Rutschgefahr. Man, haben wir uns einen abgefroren im offenen grau in grauem Olympia-Stadion. Nachdem unsere glorreiche Fortuna mit 2:0 hinten lag, holten wir nach Toren von Wolfgang Seel und Egon Köhnen noch ein 2:2 heraus. Wahr auch völlig verdient.

Nach dem Spiel jagten uns die gefrusteten, „mutigen“ ca. 250 Herthafrösche über die Wiese vor dem Stadion. Da waren wir leider Chancenlos. Ein feiger Angriff, 10:1, so sind sie nun mal, die Berliner. Für den Absacker im Bleibtreu reichte noch die Zeit, bevor es dann zurück ging in die schönste Stadt am Rhein. Ankunft in Düsseldorf um 6.00 Uhr morgens, ab in die Bahn nach Kischwäht und in die Heija, denn abends ging es wieder in die Gegenrichtung nach Ahlen, zum Bund. Noch 9 ½ Monate und dann wahr der Bund auch Geschichte. Weine ihm auch keine Träne nach.

Fazit: Berlin ist keine Reise wert, es sei denn FORTUNA spielt dort. Herthahuren sollen verrecken.


Fortuna Story V

Streifeneselattacke 25.08.1973

Ende der 1960, Anfang der 1970ger Jahre teilte man, als damals Jugendlicher, Düsseldorf nicht nach Stadtteilen sondern nach Plätzen und Straßen ein. Fürstenplatz, Heinefeldplatz, Spichernplatz, Belsenplatz, Dorotheenplatz und der Hellweg, Schwarzer Weg, Hackenbruch, Ahornallee um nur einige zu nennen waren die Orte die man meiden sollte, es sei denn, man kannte einige ansässige Jungs.
So war es für uns Kischwäther der Klemensplatz. Hier saß man unter der Woche auf der Friedhofsmauer und hatte einen guten Überblick auf die Gemengelage und hatte Flusen im Kopf. Die Straßenbahnen der Linie 11 und die D-Bahn (heute U79) fuhren vor unseren Nasen hin und her.

Es stand das Heimspiel unserer FORNUNA gegen die Streifenesel aus Duisburg an. Zur damaligen Zeit waren körperliche Auseinandersetzungen Gang und Gäbe.

So kamen wir auf die Idee unsere „Gäste“ gebührlich mit einem kleinen Steinhagel zu verabschieden.
Steine, gesponsert by Rheinbahn. Steine waren im Gleisbett zur Genüge vorhanden. Das Problem, wie flüchten wir schnell genug nach der Aktion ohne von den Förstern gefasst zu werden. Die Hauptwaffe der Förster waren die scharfgemachten Hunde. Diese wurden auch im altehrwürdigen Rheinstadion eingesetzt.

Unter  dem hinter dem Klemensplatz liegendem Friedhof befand sich ein Tunnel in dem sich meistens die Kiffer trafen um sich ungestört einen rein zu Pfeiffen. Dieser Tunnel war ca. 250m lang und einigermaßen gebückt begehbar und endete kurz vor der Alten Landstraße.
Hier war der Ausgang mit einem Gitter gesichert. Sa. 25.08.73 war Spieltag zu Hause gegen die Wedauer Streifenesel. Also morgens zum Gitter, kurz das Schloss geknackt und entfernt. Das Spiel verfolgt, das wir mit 2:1 gewonnen hatten. Nach dem Abpfiff ging‘s nach Kischwäht und ab hinter die Friedhofsmauer. Die hinterlegten Steine aus dem Gleisbett direkt vor uns liegend. Danach hieß es warten, warten, warten.  

Die Gegnerischen Fans wurden damals immer noch eine Weile festgehalten, bis der Großteil der Fortuna-Fans abgereist war.
Am Freiligrath Platz gab es wohl auch schon etliche Auseinandersetzungen.

So war es schon fast 19.00 Uhr als die erste D-Bahn mit Streifeneseln vor unserer Nase hielt. Dann nochmal kurz Warten bis die Bahn anfuhr und los ging´s. Saturday Night’s Alright for Fighting. Fenster krachten und die Streifenesel gingen gepflegt in Deckung. Jetzt aber ab in den Tunnel. In gebückter Haltung mit Tempo rannten wir los. Nur nicht Fallen hieß das Motto. Klappte alles hervorragend. Am Ende raus aus dem Tunnel, das Gitter davor und ein neues Schloss drauf, fertig war „Aktion Eichhörnchen“.

Von da aus in die naheliegende Rheinbahnsiedlung zu Verweyenstr. Wo uns ein F95-Kumpel mit einem Fässchen Alt erwartete. Dort stießen wir auf unsere gelungene Aktion an und ließen die Zeit verstreichen bis die Lage sich wieder beruhigt hatte.

Ja, wenn die Streifenesel nach Düsseldorf mussten, das war für uns Kischwäther Fortuna-Fans der Saisonhöhepunkt.

Ich kann mich nur nochmal bei allen Mitstreitern bedanken und Danke das ich dabei sein durfte.


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